Mittwoch, 27. November 2013

Zufall - am 1.2.03 in den frühen Nachmittagsstunden erlebt, nachdem bei WerWeissWas ein Medizinstudent gefragt hatte, ob Hörhärchen in Schwerelosigkeit Walzer tanzen und ich die Frage an eine Inderin weiterleiten wollte, die in Schwerelosigkeit experimentierte, aber schon auf dem Heimweg war. Nein, eigentlich noch nicht: Ich versandte gerade noch eine andere Mail an Jörg Naumann ins Forum Wissenschaft des Deutschen Hygienemuseums in Dresden.

In der schrieb ich ihm von offensichtlich hiv-kontaminierten Mikroskopen, die mir aufgefallen waren, nachdem ich die letzten Minuten vor dem Bewerbungsgespräch für eine Gerichtsmediziner-Ausbildung bei Martin Witt in der Anatomie zubrachte, wo ich mich natürlich umschaute, die Mikroskope sah, die HIV-Kurs-Ankündigung las und sofort Peter Dramm, den Geräteverantwortlichen (im Übrigen mein Ex-Chef im Informatikinstitut) nach der Sterilisationsgutlogistik für seine Medizintechnik fragte.

Minuten später erzählte ich Müller, der mir im Treppenhaus entgegenkam, vom TAZ-Forum, in dem Mazedonier und Albaner gegeneinander wetterten, was ich mit dem 11. September in Zusammenhang brachte. Welche Querverbindungen sich dann bewahrheiteten, weiß ich bis heute nicht.

Fazit: Das TAZ-Forum wurde Stunden nach dem Gespräch mit Müller als so nicht moderierbar geschlossen, aber auf die Mail wegen der Mikroskope antwortete bis heute nicht mal Jatzwauk, dem ich natürlich noch am selben Tag direkt nach dem Bewerbungsgespräch geschrieben hatte. Die einprägsamste Phase während des Bewerbungsgesprächs im Wortwechsel mit der Erfurt: "Ist Ihnen klar, was Sie in der Gerichtsmedizin zu sehen bekommen werden?" Ich: "Schlimmer als das, was mir morgens im Spiegel begegnet, kann es nicht sein." Nein, witzig war mir überhaupt nicht zumute. Als ich Martin Witt davon erzählte, zweifelte er daran, dass die Erfurt mich verstanden hätte. Ich träumte davon unmittelbaren Zutritt auf das gesamte Uniklinikgelände zu haben, ähnlich Jatzwauk, auch ohne Reanimationskoffer.

Ein wahrscheinlich unverständlicher Traum, der in der Fastnacht 2005 in der dortigen Geschlossenen endete, nachdem ich mir auf der 110 erklären lassen wollte, wie ich eine Strafanzeige gegen meine Exfreundin Claudia auslöse, nachdem sie allnächtlich mit dem bandscheibengeschädigten Vater meiner Kinder Sex von oben praktizierte und der von ihr heimkehrend stereotyp um 2.30 Uhr das Licht einschaltete, so dass ich aufwachte. Wo beginnt Stalking tatsächlich? Das einzige Mal, dass ich ebendiese Claudia nochmals angesprochen hatte, war, als er sich die Bandscheibe operieren lassen wollte, statt endlich seinen Sixpack zu optimieren. Bis dahin sah ich sie überall, sogar im Spiegel. Es war die Hölle.

Die Hoffnung, mit möglichst wenigen Kollateralschäden eigene Ziele zu verwirklichen, ist wahrscheinlich genauso eine Utopie wie die zwischen Bürger und Partei direkt vermitteln zu können, ohne selbst Redaktionsmitglied zu sein zu müssen.

Immerhin ist heute bis zu sechs Monate nach Endoskopie in Deutschland die Stammzellspende verboten. Mehr zu erreichen war für mich inzwischen nicht drin. Dafür bin ich ein zu kleines Rädchen im Gesamtgetriebe.

Wie gesagt, als am 1. 02. 03 die Columbia abstürzte, war ich reif für einen frischgebrühten Kaffee. Ich traute mir nicht mal, den Fernseher auszuschalten, so ferngesteuert fühlte ich mich. Immerhin stand die Mail an eine der Columbia-Insassen auf meiner unmittelbaren To-Do-Liste. Allein durch die Synchronizität rückte alles extrem nah an mich heran, als ob ich mit meiner Mail eine heile Welt kaputt gemacht hätte. Ich war regelrecht traumatisiert. Schlimmer war das Aufblicken vom TAZ-Forum zum im Fernseher einstürzenden WTC auch nicht. Es war der einzige Tag, an dem ich die Politi "Spiel das Playback ab", ins Mikro sagen hörte. Bis dahin schaltete sie viele Telefonate live auf Sendung. Kurz danach heulte Küblböck über den Rausschmiss von Gracia. Danke. An so einem Tag.

Den 3.3.03 brachte ich in Plau am See zu, wo ich mich für Anästhesie bewarb und dabei meiner Doppelgängerin begegnete.

Am 8.3.03 starb meine Großmutter, kurz nachdem ich bei ihr war. Ich war so durcheinander, dass ich das Auto kaum steuern konnte.

Zu alldem schaute Hendrik Hey aus meinem Fernseher, mit einem Blick, wie ich ihn nie gespürt habe, wenn ich tatsächlich vor ihm stand. Ich lebte in meinem ganz persönlichen Film.

Das schönste Geschenk der letzten Jahre? UW Groke jobbt inzwischen im Verkehrskabuff des SWR3, so dass ich ganz ohne Beziehungswahn Verkehrsmeldungen hören kann. Leider findet er meine Idee, dort eine Webcam zu installieren offensichtlich blöd. Nur ihn wieder On Air hören zu können, könnte schöner sein. Aber darauf warte ich wahrscheinlich umsonst. Seine letzte Tonspur hier im unteren Drittel der Webseite in einem Podcast.

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